Ich habe für mein Smartphone, das zwar keinen Apfel als Logo trägt, aber dennoch nicht zu den billigsten auf dem Markt zählt, auf Anraten des Mitarbeiters im Media-Markt, wo ich das Telefon erworben habe, einen sogenannten Allianz PlusSchutz abgeschlossen. Hätte ich das nur nie getan.
Nicht nur laut der Bewerbung durch den Media-Markt-Mitarbeiter, sondern auch laut der Vertragsbedingungen wäre ich durch dieses Versicherungspaket nicht nur gegen nicht selbst verschuldete Beschädigung, sondern eben auch gegen Diebstahl geschützt gewesen. Nun hat mir im August in einem Nachtzug auf der Heimreise von Hamburg ein unfreundlicher Mensch mein Smartphone gestohlen. Ich schlief zum Zeitpunkt des Diebstahls bei geschlossener Abteiltür in einem Sechserabteil, das Licht war gelöscht, das Handy befand sich unmittelbar neben meinem Kopf auf dem Tischchen des Abteils zum Aufladen an der Steckdose. Ich wurde auf den Diebstahl aufmerksam, als ich aus dem Schlaf hochschreckte, weil die Abteiltür zuschlug.
Danach habe ich alles so gemacht, wie es mir der freundliche Mitarbeiter der Allianz am Telefon empfohlen hat: Anzeige bei der Polizei gegen unbekannt erstattet, den Schaden gemeldet und ausführlich geschildert. Leider habe ich den Kardinalfehler gemacht, die Versicherung nicht zu belügen. Wie der geneigte Leser aus den bisherigen Formulierungen schon ahnt, sehe ich keinen Cent. Die Versicherung stellt sich auf den Standpunkt, durch das Einschlafen – was einem meiner Auffassung nach nachts gegen 2:00 Uhr schon mal passieren kann – sei die von mir zu verlangende „Abwehrbereitschaft und Abwehrmöglichkeit“ nicht gegeben gewesen. Von den unsäglichen Gesprächen mit überforderten, inkompetenten, nicht entscheidungsbefugten und zum Teil leider unsere gemeinsamen Sprache nur rudimentär mächtigen Callcenter-Mitarbeitern auf dem Weg zu dieser Erkenntnis möchte ich an dieser Stlle schweigen.
Ich stelle fest: Aus meiner Sicht ist dieses Versicherungspaket eine riesige Mogelpackung, und die Allianz verwendet offenbar einen Gutteil des kreativen Potenzials ihrer Mitarbeiter darauf, Ausflüchte fürs Nichtzahlen zu erfinden, statt langjährigen Kunden bei Bagatellbeträgen zu helfen.
Lasst die Finger von dem Scheiß. Lasst am besten die Finger von dieser Versicherungsgesellschaft. Es versteht sich wohl von selbst, dass ich den Anschlussvertrag, den ich direkt beim Neukauf am Tag nach dem Diebstahl abgeschlossen hatte, inzwischen gekündigt habe. Wenigstens die Rücküberweisung hat anstandslos geklappt.
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