Jetzt ist er also weg, der Wolfgang Niersbach, und ich bereite schon mal den Blogeintrag zum Abgang des Ex-„Teamchefs“ Beckenbauer vor, des bayrischen Postobersekretärssohns, der so geschickt die eigene Legende häkelte, dass man sich zum Beiwort von der „Lichtgestalt“ verstieg. Ach nein – das wird ja nicht geschehen, der „Kaiser“ darf die Krone weiter tragen und wird weiter in Schweizer Chalets lichtgestalten, denn das Bauernopfer N. ist gefallen. Der andere Bauer N., der Netzer also, wird auch keine Konsequenzen zu fürchten haben, obwohl er gelogen und den Herrn Zwanziger zur Ablenkung der Lüge bezichtigt haben dürfte.
Bemerkenswert scheint mir aber auch, was der Herr Niesbach da sagt, als er vor die Presse tritt, das „Wording“, wie es neudeutsch für die heißt, die für „Formulierung“ keine Zeit haben. „Es sind Dinge vorgefallen“, sagt er, die ihn zum Rücktritt veranlasst hätten.
Schön, wie da Wirklichkeit zurechtgelogen werden soll, damit man sie selbst besser erträgt. Dinge „fallen nicht vor“. Überweisungen tätigen sich nicht selbst. Menschen überweisen Geld. Menschen lassen sich bestechen. Menschen machen Fehler und laden Schuld auf sich.
Das finde ich menschlich und verstehbar. Doch dieses Leugnen der Täterschaft bis zum Schluss mag sich mir nicht erschließen.
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