Auch im neuen Jahr: Magenprobleme …

Nun ist auch dem D&D-Gate aufgefallen, dass es einen äußerst bizarren Fehler in unserem ersten Mark-Chadbourn-Band gibt. Immerhin kommt das Buch trotzdem ganz gut weg … doch lest selbst:

Inhalt

Weltenend ist der erste Roman der „Zeitenwende“-Trilogie, der nun bei Feder & Schwert als Neuauflage erschienen ist. Der Roman wurde erstmals 1999 veröffentlicht und schildert das Millennium als Zeitenwende.

Weltenend spielt auf den britischen Inseln in der uns vertrauten Welt. Der ehemalige Archäologe Jack Churchill und seine Mitstreiter werden plötzlich mit der Existenz seltsamer Kreaturen aus der keltischen Mythologie konfrontiert: Drachen, furchteinflößende Fomorii und die grausamen Reiter der Wilden Jagd. Der Leser begleitet die Protagonisten auf ihrer Suche nach Antworten und beim Versuch, ihre bislang als selbstverständlich angenommene rationale Weltsicht an die sich plötzlich verändernden Bedingungen anzupassen. Schließlich erfahren sie, dass das Zeitalter der Vernunft zu Ende geht und die alten Götter in die Welt der Menschen zurück streben. Allerdings steht der Welt die dunkle Herrschaft von Grausamkeit und Chaos bevor, wenn es der Gruppe nicht gelingt, vier mythologische Artefakte zu finden und damit den „lichten“ Wesen den Weg zurück in die irdische Welt zu weisen. Die Suche nach den Artefakten wird zu einer abenteuerlichen und gefährlichen Reise.

 

Übersetzung und Lektorat

Die Übersetzung ist gut gelungen, allerdings hat das Lektorat keinen guten Job gemacht.

Zuerst einmal sind im gesamten Roman Szenenwechsel nicht eindeutig, z.B. durch eine Leerzeile, gekennzeichnet. Das heißt, plötzlich und übergangslos wird eine andere Szene erzählt, was dem Leser in der Regel dadurch auffällt, dass der Text keinen Sinn mehr ergibt bzw. andere Personen oder Orte beschrieben werden. Das stört den Lesefluss erheblich. Auch ist völlig unklar, warum an einigen Stellen dann doch innerhalb der Kapitel Trennungen vorgenommen wurden.

Es finden sich einige wenige Rechtschreibfehler, allerdings wurde in einem Abschnitt (einige wenige Seiten) willkürlich das Wort „Magen“ in den Text eingesetzt, meist an Stellen, an denen es überhaupt keinen Sinn ergibt.

 

Fazit:

Weltenend ist ein solide und spannend geschriebener Roman mit einer interessanten Geschichte. Die handelnden Personen sind mit ihren Charakterzügen gut gelungen und ihr verwobenes Schicksal wird durch immer neue Puzzleteile sichtbar. Zwar bietet die Geschichte selbst nur wenige wirklich überraschende Wendungen, allerdings ist sie gut erzählt und bei mir kam bis zum Ende keine Langeweile auf. Die Mängel des Lektorats stören den Lesefluss zwar immer wieder, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.

 

Mehr Magenprobleme

Man soll ja die eigenen Fehler nicht totschweigen, deshalb heute die Rezi, auf die ich mich gestern zum Thema Mark Chadbourn (den ihr links auf dem Bild seht) bezog, in voller Länge.

Ich wünschte, wir hätten beim Ankauf des Textes bei den Kollegen, die den Roman in Deutschland erstveröffentlicht haben, etwas genauer auf das Gelieferte geschaut … sei’s drum.  Bei Band 2 sind wir schlauer.

Zeitenwende 1 – Weltenend
Mark Chadbourn [B!-Rezi]

Eine Trilogie… die natürlich Form des Fantasy Romans. Hier geht es um den ersten Teil der schon länger auf englisch erschienenen Zeitenwende-Trilogie (Weltendämmerung, wie es in der ersten deutschen Auflage hieß oder eher The Age of Misrule, so der englische Originaltitel der Trilogie). Die Neuauflage stammt von Feder und Schwert und zeigt auf dem Cover ein Drachenskelett vor beige/braun/orange-farbenem Hintergrund. Der Roman hat 620 Seiten mit recht kleiner Schrift und kostet 14,99.

Inhalt:
Church ist nach über zwei Jahren noch immer nicht über den Tod seiner Lebensgefährtin hinweg gekommen. Wobei ihn weniger die Tatsache, dass sie tot ist wurmt, denn dass er nicht weiß warum sie einfach Selbstmord begangen haben soll. Seitdem jedenfalls rutscht er von einer Depression in die nächste – bis er eines Nachts am Themse-Ufer entlang schlendert und auf Grund seltsamer Geräusche unter einer Brücke nachsehen geht, was denn dort los ist.
Relativ zeitgleich ist auch Ruth unterwegs, die sich mal wieder mit Clive gestritten hatte – ihrem derzeitigen Freund – und ebenfalls unter der Brücke nachsehen geht.
Beide wünschten sich, sie hätten dies nicht getan, denn sie müssen mit ansehen, wie ein Wesen, dass so schrecklich ist, dass ihre Augen sich weigern es zu sehen, einen anderen Mann umbringt und werden kurz darauf bewusstlos.
In den nächsten Wochen lassen jedoch beide die Ereignisse dort nicht los und so versuchen sie zunächst jeder für sich, dann zusammen, dem Ganzen auf den Grund zu gehen – mit eher mässigem Erfolg. Zwar scheint in Großbritannien eine Flut von übernatürlichen Erscheinungen unterwegs zu sein, aber niemand kann ihnen wirklich sagen was passiert ist. Bis Church auf Laura stößt. Diese gibt über das Internet an, sich besser mit den Dingen auszukennen, wirklich zu wissen was vor sich geht, und so machen sich Ruth und Church auf, Laura zu besuchen.
Auf dem Weg zu ihr werden sie jedoch zuerst von einem Drachen angegriffen um dann auf dem nächsten Rastplatz einen Althippi zu finden, der auch behauptet zu wissen was denn los sei.
Church lässt sich jedoch nicht davon abbringen weiter Laura aufsuchen zu wollen und so wird die Sache erst noch viel, viel schlimmer.

Klingt jetzt, als wäre ein Großteil der Geschichte erzählt – ist aber tatsächlich nur ein Teil von dem, was auf den ersten 150 Seiten passiert, von immerhin knapp über 600. Und ja, das deutet nicht nur darauf, dass die Erzähldichte sehr hoch ist, es ist tatsächlich so. Die Geschichte, die hier ihren Anfang nimmt, ist schon ein gutes Stück weit episch. Immerhin geht es um die Rettung der Welt vor den Bösen durch die Guten. Eigentlich. Ob das nun wirklich so ist, muss der geneigte Leser dann schon selbst herausfinden.
Die Hauptfiguren Church und Ruth bleiben nicht die einzigen. Ihnen hinzu gesellen sich neben jenem Althippi noch drei weitere wichtige Persönlichkeiten, die ebenso ihre Aufgabe zur „Rettung der Menschheit“ zu erfüllen haben. Ob sie sich untereinander nun leiden können, oder nicht. Und dass eher nicht, ist doch des öfteren der Fall.
Das ist es auch, was die Geschichte interessant für Rollenspieler macht. Also sowohl der Hintergrund, dass eine Welle von Fantastik (um nicht zuviel zu verraten) durch das Land schwappt und eine kleine Gruppe von Menschen die einzigen sind, die die drohende Katastrophe abwenden kann, als auch alleine die Möglichkeit völlig verschiedene Charaktere zu einer Aufgabe zu bekommen ohne das ihre Individualität verloren geht – all das eignet sich hervorragend für ein eigenes Rollenspielabenteuer, oder wohl doch eher Kampagne, von epischem Ausmaß.

Natürlich gibt es auch ein paar kleine (und eine großen) Stachel im ansonsten einwandfreien Fleisch. Einigen Lesern wird wohl auffallen, dass im Roman Drogen und das Einnehmen von solchen als durchweg positive Erfahrung gewertet wird. Das hätte der Autor eigentlich besser nicht so völlig unkritisch stehen lassen sollen. Zudem sind machen Situationen einfach etwas zu sehr ausgewalzt und könnten durchaus einige Seiten weniger vertragen.
Kommen wir aber zum großen Manko des Buches. Leider, muss man sagen, hat hier das Lektorat auf unerklärliche Weise versagt. Es ist nun nicht so, dass der Roman vor Rechtschreibfehlern strotzen würde, oder die Übersetzung schlecht ist – das ist alles wunderbar in Ordnung und gut getroffen, aber: erstens fehlt es fast völlig an Absätzen zwischen verschiedenen Personen und/oder Handlungsorten, so dass man immer erst den Satz anfängt und dann stutzt, weil man plötzlich in der Geschichte ganz woanders ist.
Zweitens fehlt bei zwei Kapiteln die Überschrift – also fehlt ist nicht ganz korrekt, sie ist vorhanden, steht aber mit derselben Schriftgröße mitten im Fließtext.
Drittens sind aus einem unerklärlichem Grund über etwa 2 Seiten einige Wörter durch das Wort „Magen“ ersetzt worden. Wie in (Zitat): „Doch erst, als er auf seinen schweren, muskelbepackten Magen einen Schritt auf ihn zu trat, wurde Church Magen, dass der Hund so groß war wie ein kleines Pony“.

Fazit: Geschichte topp – Lektorat flo.. komisch. Wer also eine gute Geschichte lesen möchte und mit den angegebenen Fehlern keine Probleme hat, kann beherzt zugreifen, allen anderen sollte man eher zu einer anderen Auflage raten.

Magenbeschwerden

Manchmal passieren schlimme Dinge.  Ich musste zur Kenntnis nehmen, dass auf einer Seite des ersten Bandes unserer von mir heiß verehrten Mark-Chadbourn-Trilogie „Zeitenwende“, Weltenend, zwei Handvoll beliebiger Wörter – und nicht nur Substantive – durch das schöne deutsche Wort „Magen“ ersetzt sind.

Das fördert zugegebenermaßen nicht gerade den Lesefluss und wirkt sich unbestreitbar negativ auf die Verständlichkeit zumindest dieses Textteils aus.

Wenn ich nur wüsste, wo es herkommt … es tut uns jedenfalls unsagbar leid.