Und sehen wir uns nicht in dieser Welt …

Wie es ausschImageaut, werden Julia und ich Silvester dieses Jahr an einem uns durchaus vertrauten Ort verbringen (s. Bild links), und zwar zusammen mit jeder Menge anderen Menschen, die nach dem Motto Ich bin stolz, ein Nerd zu sein leben.

Ob wir dabei auch gleich noch die Bielefeld-Verschwörung endgültig aufdecken werden, bleibt abzuwarten. Aber auf jeden Fall danke, Lena und Ömel, fürs Organisieren und Einladen.

Elementar!

ImageHiermit möchte ich einstimmen in das allenthalben erklingende Loblied für Sherlock.

Die hochgelobte, von der ARD mit produzierte BBC-Krimireihe um Sherlock Holmes und seinen Freund und Partner, Dr. John Watson, versetzt den legendären Detektiv ins Großbritannien des 21. Jahrhunderts: Anmaßend, extravagant und mit scharfsinniger Deduktion löst er seine Fälle laptop- und smartphonegestützt. Mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman, der uns Ende des Jahres als Bilbo Beutlin im „Hobbit“ entzücken wird, ist die (bisher) sechsteilige Serie einzigartig besetzt. Kluges, überlegtes Fernsehen für Menschen, die komplexe Unterhaltung, neue Bildsprache und gelegentliches Mitdenken-Müssen nicht scheuen.

Für eine Handvoll Pfund

ImageMehrfach haben wir ihn verschoben, zweimal hat er den Übersetzer gewechselt, doch nun ist er am Horizont (sprich: den zarten Liebkosungen meiner Lektorenfeder ausgesetzt): Der zehnte Band unserer Geschichten aus der Nightside. Eigentlich lief alles ganz toll für unser aller Lieblings-Privatdetektiv John Taylor – es war also nur eine Frage der Zeit, bis alles den Bach runtergeht.
Walker, der mächtige, aber nicht vertrauenswürdige Agent, der für die Autoritäten die Nightside regierte und mit dem Taylor so oft aneinandergeriet, stirbt. Er will John Taylor als Nachfolger – eine Aufgabe, die mehr Altlasten und Feinde mit sich bringt, als man sich vorstellen kann. Ein hervorragendes Übersetzungsdebüt von Jana Gengnagel, die hier Taylors Schnodderslang aufs Passendste trifft. Erhältlich ab Ende Juni.

Gelesen: Last Days on Earth/Julian Frost

ImageKarla van Zomeren, weiße Hexe im Kriminaldienst der Magisterischen Informationsdienststelle MID, soll zusammen mit dem schwarzen Magier Raoul Winter in einer Reihe von Diebstählen magischer Werke ermitteln. Der neue Partner ist schwierig, und überhaupt ist Karla gedanklich noch sehr bei ihrem Ex-Partner Fokko Tjarks, der bei ihrem letzten gemeinsamen Einsatz schwer verletzt wurde, als er einen für sie gedachten magischen Schlag abfing

Hinter den entwendeten Büchern steckt natürlich weit mehr, als anfangs ersichtlich ist. Ohne spoilern zu wollen: Ihre Inhalte – und damit natürlich der gesamte Roman – hängen zusammen mit den Prophezeiungen der Maya, deren Kalenderberechnungen zufolge die Menschheit am 21. Dezember diesen Jahres vollständig vernichtet werden wird. Außerdem stellt sich die Frage, warum Karla erst von ihrem Mit-Ermittler, zu dem sie (nicht nur) ob der Tatsache, dass er einem Dämon freiwillig als Wirt dient, um seine geistigen Kapazitäten zu erweitern, ein sehr zwiespältiges Verhältnis hat, erfährt, dass es im Umfeld der Bücherdiebstähle auch zu Morden gekommen ist ... Offenbar soll hier einiges vertuscht werden, nicht zuletzt der Zusammenhang des Falles mit Karlas „Weltuntergangs-Sammelalben“, in denen sie, selbst passionierte Apokalyptikerin, Berichte aller Art über Katastrophen sammelt, die auf ein drohendes Armageddon hinweisen.

Julian Frost ist ein Pseudonym der Düsseldorfer Autorin Susanne Gerdom. Sie beweist in diesem Buch, das ich mit großem Spaß gelesen habe und hiermit klar weiterempfehle, dass Urban Fantasy ein gemischtgeschlechtliches Protagonisten-Paar haben kann, ohne gleich in Frau-fickt-Vampir-Schund abzugleiten. Das Ganze erzählt sie mit souveräner Leichtigkeit, die in den stärksten Passagen in ihrem augenzwinkernden Humor oft an Good Omens des gottgleichen Paares Gaiman/Adams erinnert. Wer allerdings auf das Cover und den Klappentext reinfällt, die die Marketingabteilung des Hauses Piper nicht kreiert, sondern verbrochen haben, und entsprechend Schund im Stile von Weltuntergangsthrillern wie Roland Emmerichs „2012“ sucht, der ist hiermit schlecht beraten.

Außerdem ein Fehdehandschuh für den englischen Titel – was soll der Quatsch?

Fazit

„Julian Frost“ liefert hier leichtfüßige, spannende und zugleich humorvolle Urban-Fantasy-Unterhaltung, die den Leser in eine offenbar wohldurchdachte, mit allerlei Fabelgewese bevölkerte Welt wirft und so tut, als kenne man diese in- und auswendig. Sehr gut! Das Buch allerdings als „Thriller“ zu vermarkten und kurzatmig auf den Maya-Weltuntergangs-gequirlte-Kacke-Zug aufspringen zu wollen, zeugt von einer von allen guten Geistern verlassenen Strategie seitens des Verlages. Ich hoffe nur, dass dieser Roman diesem Unsinn nicht zum Opfer fällt.

Es kommt ein Sturm …

Image… und nein, ich rede hier nicht vom Wetter, sondern von der gleichnamigen Warhammer-Fantasy-Kampagne, die ich gerade mit großem Vergnügen lektoriere. Auf Englisch heißt das bei FFG erschienene Ding „The Gathering Storm“, und es ist tatsächlich seit langem wieder mal eine vollständige Kampagne für Warhammer. Sie dreht sich um eine Reihe seltsamer Ereignisse, in deren Verlauf die Helden direkte Auseinandersetzungen mit Tiermenschen überstehen, schwere moralische Entscheidungen fällen und dem ungebändigten Zorn der Natur trotzen müssen.

Zusätzlich bietet Es kommt ein Sturm detaillierte Informationen über die Ortschaft Stromdorf und einige ihrer teilweise mehr als sonderbaren Bewohner. Farbige Karten in gewohnter FFG-Qualität erwecken Stromdorf und seine nähere Umgebung zum Leben. Natürlich gibts auch wieder jede Menge Kärtchen, die für mich als Rollenspielpuristen zwar überflüssig scheinen, aber den Gesamtgenuss nicht mildern. Die Ankündigung des Heidelberger Spielverlags bringt es auf den Punkt: „Diese Kampagne hat alles: Tod, Elend, Leiden und Katastrophen – und das ist nur das Wetter …“
Empfehlenswert und wohl ab Juli im Handel zu haben.

Aurora 3: Das sagen die anderen

ImageDas D&D-Gate hat sich mit Drei Zimmer, Leiche, Bad befasst, Charlaine Harris‘ drittem Krimi um die Südstaaten-Bibliothekarin Aurora Teagarden. Hier Sturmschwinges Meinung dazu:

Inhalt

In ihrem dritten Fall stolpert Aurora Teagarden erneut über eine Leiche und eine Männergeschichte. Dabei ist sie gerade auf dem Weg, von der Bibliothekarin zur Maklerin in der Firma ihrer Mutter umzusatteln.

In einem Haus, das ihre Mutter verkaufen soll, wird die Maklerin einer Konkurrenzfirma tot und an ein Bett gefesselt aufgefunden. Natürlich macht die Polizei stutzig, dass erneut Roe Teagarden im Zusammenhang mit einem Mord in der amerikanischen Kleinstadt auftaucht. Als ein zweiter Mord geschieht und der Zusammenhang zwischen den Morden und diversen Diebstählen in leerstehenden Häusern hergestellt wird, scheint klar, dass der Täter aus dem Kreis der ortsansässigen Makler stammt. Und schon steht Roe wieder mitten in einem spannenden Kriminalfall, in dem die Polizei (wieder einmal) immer etwas hinter der pfiffigen Frau hinterher hinkt.

Nach dem nicht so überzeugenden zweiten Band der Aurora Teagarden Reihe knüpft das dritte Buch wieder an die Stärken des Auftaktromans an. Es ist spannend und der Fall sowie der leichte und witzige Stil der Autorin können überzeugen. Allerdings bleibt es weiterhin ein Buch, in dem neben den Leichen auch Klamotten, Männer und die teilsweise skurrilen Gedankengänge der Protagonistin einen weiten Raum bekommen. Wer das mag, wird viel Spaß mit dem Buch haben.

Feder&Schwert scheint nach den ersten 3 Romanen eine Übersetzungspause einzulegen, denn bislang sind die Folgebände nicht angekündigt.

Fazit

Der dritte Band über Aurora Teagarden ist leichte und witzige Krimi-Unterhaltung, die in starkem Kontrast zu den üblichen Krimis steht. Wer sich auch von den Männer- und Klamottengeschichten der Protagonistin nicht abschrecken lässt, kann mit dem Buch einige kurzweilige Stunden erleben.

Es dampft im Deutschlandfunk

ImageNachdem Oliver Plaschka und ich jüngst schon in der unter anderem von Dennis Scheck verantworteten DLF-Sendung BÜCHERMARKT interviewt wurden, werden in der derselben Sendung am Samstag, 19. Mai 2012 von 16.05 bis 16.30 Uhr neue Bücher zum Thema Steampunk vorgestellt, darunter auch Olivers Der Kristallpalast. Die Moderation des Features von Karin Hahn hat Tanya Lieske.

Auch wenn das Ganze als Jugendbuch verkauft wird: Reinhören lohnt sich!

Steampunk-Lesung: Maschinengeist

ImageIm Rahmen der alljährlich in Bad Camberg und Umgebung stattfindenden tArt-Orte hat Chris Schlicht eine Lesung aus Maschinengeist in der Amthof-Galerie in Bad Camberg.

Am 4. Juni, 19:30 Uhr heißt es also für Steampunker aus Rhein-Main in dieses verschlafene Kurnest pilgern!

Adresse: Am Amthof 13,  65520 Bad Camberg

Love the machine, hate the factory!

Überrasch mich … aber überrasch mich nicht …

Sicher, Kolleginnen & Kollegen, der Hobbit kommt in die Kinos. Aber das muss doch nun wirklich nicht sein … die Herbstvorschauen der einschlägigen Anbieter quellen über vor Recycling alter Titel, ja sogar ein „Begleitbuch“ aus berufener Feder wird es geben – dabei existiert das einzige Buch, das man zu diesem Film braucht, schon lange; es heißt Der kleine Hobbit und ist von einem gewissen J. R. R. Tolkien, von dem ja der eine oder die andere sicher schon mal gehört hat (genau, das ist der, der die Drehbuchvorlagen für diese drei Blockbuster neulich geschrieben hat …)

Doch damit nicht genug. Als gelte es, den Unsinn der Völker- oder, wie ein lieber, viel gelesener Kollege  sie so treffend nennt, Trash-Fantasy auf die Spitze zu treiben, lockt Heyne uns mit dem sogenannten „Spitzentitel“ Orks vs. Zwerge. Was zuerst anmutet wie eine Partie US-Basketball (vgl. „Mavericks vs. Lakers“ usf.), ist in Wirklichkeit ein sogenannter „Mash-Up“: Dieser Roman behandelt nicht nur ein, sondern gleich zwei Standardvölker des Fantasy-Genres, aufbereitet in kriegerischer Façon.

Man muss gar nicht glossieren, zitieren reicht völlig:

Millionen Leser können nicht irren: Orks und Zwerge sind Tolkiens erfolgreichste Völker. Ein jahrtausendealter Hass … eine gewaltige Schlacht … ein einzigartiges Epos!

Mit anderen Worten und übersetzt für Fantasy-Freunde: Uraltbekanntes nach Marketinggesichtspunkten im neuen Gewand, und dann nicht mal ein ordentlicher Titel, der dem Sujet und dem Genre gerecht wird.

Dass das Umschlagbild zwei Waffen in „Großaufnahme“ zeigt, versteht sich von selbst.

Ich muss weg … Zeit für Palm vs. Face.