Besonders lieb sind mir ja die Kollegen, die auch mal über den Tellerrand hinausschauen. Zu denen gehört der geschätzte Klaus N. Frick. Er wollte von mir einen Titel aus unserem Verlagsprogramm empfohlen haben, ich gab ihm Nightside 1 mit, und er hats nicht nur gelesen, sondern auch besprochen – und zwar so:
Die Redaktion empfiehlt: »Die dunkle Seite der Nacht« von Simon R. Green
16.11.2012 08:00
Starker Einstieg in die »Nightside«-Serie
Meist bespreche ich auf der PERRY RHODAN-Homepage solche Romane, Comics und Hörbücher, die einigermaßen aktuell sind – das »gehört sich« normalerweise so für Rezensenten. Das Buch, das ich diesmal vorstelle, kam schon 2003 auf den englischsprachigen Markt und wurde 2006 in deutscher Sprache veröffentlicht; als »neu« kann man das nicht bezeichnen. Immerhin las ich die dritte Auflage des Werkes, die 2012 in den Handel kam …
Gemeint ist der Roman »Die dunkle Seite der Nacht«, den der englische Autor Simon R. Green verfasst hat und der den ersten Teil der »Nightside«-Serie bildet. Das Buch hat mich derart gepackt, dass ich mir bei Gelegenheit die anderen Romane der Serie besorgen werde – Green liefert einen fesselnden Genre-Mix, der zumindest mir sehr viel Spaß machte.
Der Roman beginnt wie ein klassischer Krimi: John Taylor ist Privatdetektiv, aber kein sonderlich erfolgreicher, und er schnüffelt in London hinter irgendwelchen Menschen her. Sein Geheimnis: Mitten in London gibt es die sogenannte Nightside, eine abgeschirmte Parallelwelt, zu der nur diejenigen Zutritt erlangen, die über gewisse Fähigkeiten verfügen – und aus dieser Nightside stammt Taylor eigentlich. Nie wieder will er dorthin zurückkehren.
Doch seine Pflicht und eine reiche Auftraggeberin bringen ihn dazu, wieder in die Nightside zu gehen, begleitet von seiner Auftraggeberin. An seiner Seite erlebt die selbstbewusste Frau die haarsträubendsten Abenteuer, trifft auf seltsame Wesen und unheimliche Menschen, stolpert durch grauenvolle Szenerien und kommt immer tiefer hinein in die Nightside, die sich abwechselnd als ein einziger Alptraum oder als skurrile Fantasy-Welt präsentiert.
Dabei geht es durchaus heftig zu: Massenmörder und psychotische Monster treiben in der Nightside ihr Unwesen, es kommt zu wahren Blutbädern – und John Taylor zeigt sich als ein Mann, der über Freunde verfügt, die normalerweise in eine geschlossene Anstalt gehören …
»Die dunkle Seite der Nacht« erweist sich als knallige Mischung aus hartem Krimi, schräger Fantasy und derbem Horror. Blut spritzt, zynische Sprüche werden geklopft, und der Humor ist sicher nicht jedermanns Sache. Ich habe mich bei dem Roman bestens unterhalten; der Autor erzählt rasch und mit einem Gespür für Szenen, die in der Erinnerung bleiben. Abseits der Splatter-Effekte, die er gelegentlich einbaut, zeigt Simon R. Green darüber hinaus eine schöne Ideenvielfalt – er überrascht durch Einfälle, die ich bislang nicht gelesen habe.
Die Gestaltung des Buches unterstreicht das Ganze: Kapitel werden durch schöne Vignetten eingeleitet, das düstere Cover ist für einen phantastischen Roman eher ungewöhnlich. Der kleine, aber feine Verlag Feder & Schwert, in dem die »Nightside«-Reihe erscheint, präsentiert die Serie in einer Weise, die mich sehr anspricht.
Mit 201 Seiten ist der rasant zu lesende Roman rasch vorüber – ich langweilte mich auf keiner Seite und ließ mich bereitwillig in das bizarre Geschehen hineinziehen. Wer Lust auf ungewöhnliche Phantastik hat, dürfte an dem Roman seine Freude haben, ebenso an der gesamten Serie. Das Taschenbuch gibt es für 10,95 Euro überall im Buchhandel, ebenso bei Versendern wie amazon.de; mithilfe der ISBN 978-3-937255-94-1 kann es leicht bestellt werden.
Selbstverständlich gibt es den Roman auch als E-Book, unter anderem für den Kindle. Die digitale Version kostet 6,99 Euro. Und wer den Verlag selbst unterstützen möchte, bestellt das Buch über dessen Shop-Seite.
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