Mehr Eis, mehr Dampf

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Demnächst bei Lovelybooks: Eine Leserunde zu Eis & Dampf mit allerlei Autorengezücht der Anthologie (sicher aber mit Christian Vogt, dem Herausgeber und Mit-Autor, und yours truly, Lektor des Projekts). Wer noch alles mit an Bord geht, wann es losgeht und wie ihr mitmachen könnt: Demnächst erfahrt ihr es hier.

Stay tuned.

Morbus Konstantin: Eine Rezension

ImageKeine Geringere als Eva Bergschneider hat Morbus Konstantin rezensiert. Lest selbst:

Wer Steampunk hört, denkt häufig zuerst an typische Steampunk- Accessoires wie Schweißerbrille oder mechanische Taschenuhr.  Manche glauben, es handele sich um eine Subkultur, die das viktorianische Zeitalter verherrliche.  In der Steampunk-Literatur findet man tatsächlich eine Fülle von technischen Kuriositäten, mit Dampf, Elektrik oder Alchemie betrieben. Verherrlichung der Viktorianischen Ära dagegen selten, sondern eher Welten, die an Dystopien erinnern. Was kein Zufall ist, denn Steampunk entstand als eine parallele Strömung zum Cyberpunk.  So ist auch die Welt in dem Roman „Morbus Konstantin“ von T. Aaron Payton nicht unbedingt eine, in der man gern leben möchte.

Die geheimnisvolle Seuche Morbus Konstantin grassiert im London des Jahres 1864. Im günstigen Fall bewirkt sie eine Geschlechtsumwandlung, die meisten der Infizierten sterben jedoch. In der Nacht leuchten seltsame Lichter am Himmel und in der Themse sind Monster gesichtet worden. Der Stadtteil Whitechapel ist unbewohnbar, denn eine Explosion hat sich dort ereignet und  ewige Feuer hinterlassen. Die Wissenschaft macht enorme Fortschritte, doch sie fordert auch Opfer. Die Beleuchtung Londons mit alchimistischen Lampen geht auf Kosten der Gesundheit der Arbeiter, die diese herstellen. Ein komfortables Leben ist den Adeligen vorbehalten, doch nicht alle Bürger des gehobenen Standes geben sich damit zufrieden.

Die Passionen des Lord Pembroke „Pimm“ Halliday sind alkoholische Getränke und Kriminologie. Meistens hilft er der Polizei aus, doch zuletzt engagierte ihn der berüchtigte Verbrecher Abel Value.  Dessen Geschäft ist die Prostitution, er betreibt legale Häuser mit Roboter-Huren, schickt allerdings auch weiterhin Damen aus Fleisch und Blut auf die Straße. Was verboten ist seitdem man weiß, dass Morbus Konstantin sexuell übertragen wird. Nun tötet jemand seine leichten Mädchen und legt sie vor den Freudenhäusern mit mechanischen Huren ab. Pimm muss herausfinden, wer diese Morde begeht, denn Value weiß um das Geheimnis seiner nicht ganz standesgemäßen Ehe. Die Begutachtung der Leichen führt Pimm zu dem Wissenschaftler Adam, einem übergroßen Mann, der stets eine Maske trägt.  Adam verspricht, dass er einer frischen Leiche eine Zeugenaussage entlocken kann und so legt sich der Amateurdetektiv am Tatort auf die Lauer.

Eleanor Skyler, alias E. Skye ist Zeitungsreporterin mit dem Ehrgeiz, zwielichtige Wahrheiten ans Licht zu zerren. Als Mann verkleidet schleicht sie sich in eines von Values legalen Bordellen, muss aber von dort fliehen. So stolpert sie mitten in Pimms Ermittlungen. Die Verschwörung, die beide aufdecken, übersteigt jede noch so ausgefallene Journalistenfantasie und führt tief in die Abgründe eines Wahnsinns, zu dem nur Genies fähig sind.

„Morbus Konstantin“ ist alles andere, als nur  Science-Fiction im viktorianischen Gewand. Vielmehr spielt der Autor T.A. Payton (alias Tim Pratt) mit Ideen der  Phantastik-Literaten des 19. und 20. Jahrhunderts und kreiert daraus eine neue spektakuläre Story.  Welche Kollegen Payton inspiriert haben, erklärt der Autor selbst in seiner Danksagung. Augenfällig  ist als Vorbild für den Protagonisten Pimm die Figur des Lord Peter Wimsey, Hobbykriminologe aus adeligem Haus, der in Dorothy L. Sayers berühmter Serie elf  Verbrechen löst.  Seine Trunksucht mag  moderneren Kollegen des Noir-Fachs nachempfunden sein. Jedenfalls überzeugt das Ergebnis, der Amateurdetektiv ist ein kluger Kopf und liebenswerter Charakter mit Ecken und Kanten.  

In dieser Hinsicht vielleicht etwas zu glatt, aber äußerst sympathisch kommt die taffe Reporterin Ellie Skyler  daher, die sich selbstbewusst und trickreich in einer Welt durchsetzt, die den Frauen die Rolle der Hausfrau oder Gesellschafterin zuweist.  Noch eindrucksvoller und mit eigenwilligem Esprit gelingt es der verwandelten  Ehefrau  Lords Pembrokes in der nach Geschlechtern getrennten Welt  ihr Ding zu machen.  Freddy  ist eine der faszinierendsten Figuren in einem bunten Ensemble.

Des Weiteren wäre Adam zu nennen, dem Mary Shellys berühmtes Geschöpf Pate stand. Oder Sir Oswald Bertram, der seinen Namen von dem australischen Insektenforscher Oswald Bertram Lower erhielt, dessen wissenschaftliche  Interessen jedoch weit über das Fachgebiet seines Vorbilds hinausgehen.  In dem Roman stecken allerlei Anspielungen auf historische Klassiker, aber auch auf zeitlose Fragen, wie sie der Gesellschafts- oder Science-Fiction Roman stellt. Zum Beispiel die nach Verantwortung und Grenzen des wissenschaftlichen Fortschritts. Wen und was betrachtet man als schützenswertes Individuum? Was rechtfertigt die Sehnsucht nach ewigem Leben? Und nicht zuletzt das Thema Gleichberechtigung. Hier kommt der beschriebenen Krankheit eine Schlüsselrolle zu, da sie die gegebene Rollenverteilung von Mann und Frau auf ungewöhnliche Weise auf den Kopf stellt.  Dies und mehr stellt der Autor in prägnanten, heiteren oder düsteren, manchmal absurd anmutenden Bildern dar, die eine spannende Kriminalgeschichte mit überraschenden Wendungen umrahmen.  Payton konfrontiert seine Helden mit brillanter Bosheit und wahnwitzigen Weltherrschaftsambitionen. Dabei wirken Schurken und Scheusale nicht ausschließlich widerwärtig, sondern sind entweder Opfer der Umstände geworden oder intelligent und  größenwahnsinnig.

Nicht ganz gelungen ist dem Autor der Spannungsaufbau, der in der Mitte des Romans deutliche Hänger aufweist. Hier überlagert manch allzu gedehnter Dialog die drohende Gefahr und einiges fügt sich wie zufällig zum Guten.  Nach etlichen futuristischen Spielereien bis hin zur Nekromantie greift der Autor zum Schluss noch in die Cthulhu’sche Horrorkiste, was eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Die Story hätte genügend passendere Ansätze für ein finales Spektakel gehabt.  


Fazit

Insgesamt bietet „Morbus Konstantin“ feinste Steampunk-Unterhaltung mit allerlei verrückten Ideen abseits des Genreüblichen und einer originellen, im besten Sinne englischen Kriminalgeschichte. Besonders bei der Wahl und Ausgestaltung seiner Charaktere hat der Autor viel Sinn für Humor und Originalität bewiesen.


Pro & Contra

+ Charaktere
+ technischer Einfallsreichtum
+ Bezug zu gesellschaftlichen Themen

–  übertriebener Horror im Finale
–  glückliche Fügungen

Wertung: 

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 4,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5

Steampunk-Leseevent in der Frankfurter ArtBar

artbarFrankfurt Art Bar
Ziegelhüttenweg 32, 60594 Frankfurt am Main, 18. 2., 20 Uhr:

Vier preisgekrönte AutorInnen auf einmal lesen aus ihren Romanen!

Steampunk begann in den 80er Jahren als Literaturgattung und Kunstgenre und weitete sich zur echten Subkultur aus. Sie idealisiert und verfremdet das viktorianische Zeitalter und erweitert es zugleich durch die Ideenwelt einer detailverliebten Phantastik. Steampunk ist Kunst und Krempel, Lebensgefühl, Seelenurlaub von der allzu glatten Gegenwart.
Folgende Bücher werden präsentiert:

Ju Honisch: „Schwingen aus Stein“
Bayern, 1867. Gegen den realen historischen Hintergrund setzt die Lokalmatadorin Honisch ein phantastisches Abenteuern. Schmuggler, Mörder, Wölfe, Ungeheuer, Geistwesen, Magier und exorzierende Mönche der aus früheren Honisch-Romanen bekannten Fraternitas Lucis – sie alle sind ins Geschehen verstrickt, und sie alle haben ihre sehr eigenen Pläne für die Heldinnen des Buches.
Die Frankfurter Autorin erhielt für ihr Erstlingswerk „Das Obsidianherz“ 2009 den Deutschen Phantastik Preis für das beste Romandebüt.

Judith & Christian Vogt: „Die zerbrochene Puppe“
In einem eiszeitlichen 19. Jh. verliert ein junger Mann seine Frau. Durch die Puppe Ynge, Begleiterin aus Kindertagen, spricht sie weiter zu ihrem Witwer, der sich auf eine schwimmende Stadt auf dem Eisberg, in Opiumhöhlen und zu einem wahnsinnigen Professor, zum Luftschiffhafen Hochgotland und zu den freien Friesen der norddeutschen Küsten begibt, um ihren Mörder zu finden.
Judith und Christian leben in Aachen. Die zerbrochene „Puppe“ ist ihr erster gemeinsamer Roman, der 2013 den Deutschen Phantastik Preis als bester deutschsprachiger Roman erhielt.

Oliver Plaschka: „Der Kristallpalast“
London 1851. Miss Niobe gerät in einen Machtkampf um ein Artefakt, dessen Ursprünge bis weit in die Vergangenheit des fernen Indiens reichen. Feindliche Agenten und eine Geheimloge streben danach. Alle Spuren führen zum Kristallpalast, dem prunkvollen Bauwerk, in dem in wenigen Tagen die Königin, ihr Hofstaat und Besucher aus aller Herren Länder zusammenkommen sollen …
Plaschka hat zahlreiche Romane veröffentlicht. Für sein Erstlingswerk „Fairwater“ erhielt er 2008 den Deutschen Phantastik Preis für das beste Romandebüt.

 

Steampunker aller Länder – nix wie hin und zuhören!

Eis & Dampf: erste Rezis

Der Verein Übermorgenwelt Ulm e. V. hat auf seiner Homepage Eis & Dampf rezensiert – und zwar folgendermaßen:

 
 
 
Es ist geglückt. Das Crowdfunding Projekt von Judith und Christian Vogt hat das ursprünglich gesteckte Ziel übertroffen. Der geneigte Leser kann nun nicht nur mittels E-Book die 13 Geschichten der 12 Autoren dieser Anthologie genießen, sondern bei Bedarf auch das Paperback des Buches mit dem sehr ansprechend gestalteten Cover in sein Regal stellen.
Als Unterstützer hatte ich dann auch pünktlich mein E-Book-Exemplar in meinem Postfach und kann nun darüber berichten.
Es haben sich hier also 12 Autoren zusammengefunden und 13 Kurzgeschichten in einer Anthologie  veröffentlicht. Die Geschichten spielen, wie vorher angekündigt, alle in der Steampunk-Welt aus dem Roman „Die zerbrochene Puppe„, wobei die Autoren diese ursprüngliche Geschichte unterschiedlich stark einbeziehen. Jede Geschichte steht für sich, und kann auch völlig unabhängig vom „Besten deutschsprachigen Roman 2013“ (Deutscher Phantastikpreis) gelesen werden. Trotz allem ist es empfehlenswert, den Roman zu kennen… davon abgesehen, dass man diese Geschichte ohnehin gelesen haben sollte.
Eigentlich würden 12 einzelne Rezensionen diesen Blog sprengen. Trotzdem möchte ich doch zu jeder dieser Geschichten 2-3 Sätze verlieren. Allen gemein ist eine hervorragende Anpassung an die Welt aus der „zerbrochenen Puppe“ – sowohl inhaltlich als auch vom Schreibstil. Definitiv eine Leseempfehlung für Kurzgeschichtenliebhaber und ein „Muss“ für Freunde des bereits mehrfach erwähnten Vorgänger-Romans.
Galileo starb zu Recht – Mike Krzywik-Groß

Die Jagd auf eine Diebin und eine besondere Puppe nimmt eine dramatische und unerwartete Wendung! 
Großartige Geschichte, die im Kurzen alles bietet, was auch einen „ausgewachsenen“ Roman kennzeichnet.

Eiken – Christian Vogt

Ein spannendes Wiedersehen mit Eiken, dem Luftschiffpiraten.
Diese tolle Geschichte führt den Leser in eine Luftschlacht und in ein „Geplänkel“ im Hintergrund.

Totenliebe – Torsten Exter
Geschichte von Puppen, Shelly’s und Totenliebe.
Eine meiner Lieblingsgeschichten dieses Buches, nicht zuletzt durch den Erzählstil von Torsten Exter. Viele Szenenwechsel lassen das wahre Bild der Geschichte tatsächlich erst am Ende entstehen… super!
Das Ægyptische Axiom – Stefan Holzhauer

Auch in  Ægypten haben Shelly’s Einzug gehalten und Heinrich Jonas, dem die Ehre zuteil wurde die Pyramiden und benachbarte Grabstätten zu untersuchen, sieht sich plötzlich mit einer unglaublichen Bedrohung konfrontiert.
Die wohl längste Geschichte im Buch schafft es, die alten gruseligen Pyramiden-Ausgrabungsgeschichten und Steampunk stilecht und fesselnd zu vermischen. Fast schon ein Buch im Buch.
Das Tourbillon – Henning Mützlitz
Die Geschichte um die Ablieferung einer Uhr, wenn man denn diesen simplen Begriff dafür benutzen darf, hat ein unerwartetes Ende zu bieten.

Ich gebe zu, ein wenig war ich schon auf das Ende gefasst – doch darum geht es nicht. Die Beschreibung der Ablieferung ist detailliert und fasziniert den Leser bis zum finalen Höhepunkt.
Der Gipfel – Christian Lange

Auf der Suche nach dem Versteck der Luftschiffpiraten begibt sich Nummer Eins in eine Situation, die er völlig unterschätzt und nur kurz bereuen kann.

Eine Reise in den Harz und die engstirnige Suche nach etwas, dass der Protagonist lieber nicht finden sollte, werden spannend beschrieben. Christian Lange schafft eine großartige Atmosphäre und versetzt den Leser in den düsteren Harz.

Im Auge des Sturms – Stefan Schweikert
Ein junges Strassenmädchen träumt davon, einmal Luftschiffkapitän zu sein, doch dann muss sie unversehens mit den dunkelsten Plänen auf Æsta Bekanntschaft machen.
Wieder eine tolle Verbindung zum ursprünglichen Roman. Der Leser fiebert und leidet mit Samanða Halkins und hofft, dass sie ihrem Schicksal entrinnen kann. Stefan Schweikert schafft eine Verbindung zu seiner Protagonistin, die den Leser einfach gefangen nimmt.

Der Puppenmacher – Judith C. Vogt

Nach Eiken nun die Rückkehr von Tomke Haukestochter und ihrer Suche nach der Puppe Ynge und einem Dämon.
Die Geschichte für und mit Elisabeth ist auch die Geschichte um den Ursprung der Puppe Ynge. Judith Vogt bewegt den Leser mit dieser Erzählung und verbindet „die zerbrochene Puppe“ mit den neuen Charakteren in wundervoller Weise.

Honig mit Hindernissen – André Wiesler
Der Friese Tindwerch vertreibt sich seine Langeweile durch einen gefährlichen und handfesten Auftrag – dabei wollte er doch eigentlich nur Honig essen.
Auch wenn es sich bei dem Friesen eher um einen grobschlächtigen Kerl zu handeln scheint, hat er dank André Wiesler schnell die Sympathie des Lesers auf seiner Seite. Immerhin hat er einiges zu bestehen – und dabei rede ich nicht nur vom Zahnarzt…

Japanische Stille – Ann-Kathrin Karschnick

Eine neue technische Entwicklung in der Luftschifffahrt soll während einer Feier erstmals vorgeführt werden – doch noch bevor es so richtig losgeht, sind die geheimen Pläne auch schon gestohlen. Hikaru Mikishiro greift durch, um den Dieb zu fassen.
Ein kleiner Luftschiffkrimi mit einem japanischen Sicherheitschef, der fast mit Sherlock Holmes konkurrieren könnte. Spannend zu lesen mit netten Steampunk-Technikideen.

Doppeltes Spiel – Eevie Demirtel
Davit ist auf einer Rettungsmission – doch der zu Rettende hat überraschend andere Pläne. 
Ein kurzer Blick in die Abgründe einer Seele offenbart sich dem Leser in dieser spannenden und tragischen Geschichte.

Nach Westen – Marcus Rauchfuß

 Die Spanier machen sich auf den Weg nach Westen und treffen auf ein neues Volk.
Allerdings bleibt dieses Treffen nicht ohne Folgen…

Wenn die Eroberer des Westens ein Luftschiff gehabt hätten, könnte der Verlauf der Reise wie hier beschrieben erfolgt sein… eine Parallele findet sich mindestens! Eine interessante Geschichte, aber für mich persönlich dann doch einen Tick zu kurz gehalten.
Freiheit für Rumelien! –  Christian Vogt
Der kürzeste Text im Buch ist eigentlich keine Geschichte, sondern eher eine Beschreibung des Widerstands gegen die Unterdrücker. Ein provokativer Text, der den Leser zum Nachdenken anregt und sicherlich polarisieren wird.

Bei einigen der Geschichten möchte ich sagen: „Und wie geht’s weiter?“ Das Buch sollte die Welt der „zerbrochenen Puppe“ vertiefen und fortsetzen – und das ist definitiv gelungen. Und wieder sind da Charaktere, die den Leser faszinieren, deren Schicksale auch nach dem Ende der Geschichte noch in den Köpfen geistern und man sich einfach fragt, was wohl aus ihnen geworden ist…

Alle Autoren zeigen großes sprachliches Talent und es macht einfach Spaß dieses Buch zu lesen. Mehr davon!
Zu guter Letzt sind mir während des Lesens in zwei Geschichten das inhaltlich gleiche Sprichwort aufgefallen – ein Zufall?? … oder eine unterschwellige Reaktion auf den redaktionellen Zeitdruck? 😉
Der Eilfertige und der Lahme treffen sich auf der Fähre wieder.  (Das Ægyptische Axiom)

Zu eilig und zu träge kommt man gleichermaßen zu spät! (Tourbillon)

Ætherher(t)z

image ätherIch habe derzeit das Vergnügen, einen sehr, sehr unterhaltsamen Steampunk-Roman zu lesen, Anja Bagus‘ Ætherher(t)z. Es handelt sich dabei um den ersten Band einer Trilogie um die Baden-Badener Biologin und Hobbydetektivin Annabelle Rosenherz, die im frühen 20. Jh. angesiedelt ist.

Und das Schönste: F&S steht in Verhandlungen mit Anja um die Wiederveröffentlichung des im Selbstverlag erschienenen ersten Bandes und die Bände 2 & 3. We’ll keep you posted!

Steampunk goes University

tuLängst ist Steampunk kein Phänomen elitärer Leser-, Bastler- oder LARPer-Kreise mehr.

Auch wenn es sicher verfrüht wäre zu sagen, Steampunk sei im Mainstream angekommen wie weiland Vampirliteratur (und das ist auch ganz gut so), werden ihm doch zumindest universitäre Weihen zuteil.

An der TU Dortmund bietet Julia Becker derzeit ein Seminar mit dem schönen Titel „Steampunk: The Journey that never was“ an.

Im Rahmen dieses Seminars hält Marcus Rauchfuß, einer der beiden Autoren des Buches Steampunk – kurz & geek, einen Gastvortrag – und der ist öffentlich und gratis. Hier die Fakten:

Steampunk: Mit dem Zeppelin in die Zukunft

Mittwoch, 19. 6., 18:00 Uhr.
Ort: TU Dortmund
Institut für Anglistik und Amerikanistik
Emil-Figge-Str. 50, Raum 3.208
44227 Dortmund

Also, Steampunker aus dem Pott (oder Reiselustige von weiter her) – nichts wie hin und Flagge zeigen!

Fond-de-Gras geht in die dritte Runde

ImageDie ausgesprochen sehenswerte Luxemburger Steampunk-Convention „Anno 1900“ im Eisenbahnmuseum Fond-de-Gras geht heuer in die dritte Runde. Im ersten Jahr war Feder & Schwert als Aussteller vertreten, letztes Jahr ging es sich nicht aus, aber dieses Jahr wird uns unser Weg definitiv wieder dort hinführen.

Steampunker aller Länder sollten sich den 28. und 29. 9. schon mal vormerken. Weitere Infos folgen.

Æther­garn

Ich möchte hiermit meine geneigten Leser noch einmal auf ein Projekt des geschätzten Kollegen Stefan Holzhauer hinweisen, die Steampunk-Chroniken. Er hat unter dem Titel Æther­garn eine Kurgeschichtenanthologie in eBook-Form veröffentlicht, und das, wie er selbst erläutert, mit der Vorgabe, zur Produktion beinahe ausschließlich auf Open Source-Software zurückzugreifen. Band eins ist erschienen – ich lese seit gestern darin – und enthält neben einem Vorwort von Carsten Steenbergen folgende zehn Stories:

  • Das Herz, der Schlund und das Blut — Tedine Sanss
  • Die Jagd nach dem Kome­ten­tier — Sean O’Connell
  • Lil­lys Zukunft — Andreas Dresen
  • Die Jesaja-Mission — Alex­an­dra Keller
  • Den Tod falsch ein­sor­tiert — Andreas Wolz
  • Ruf der Sterne — Tanja Meurer
  • Es ist nicht leicht, kein Held zu sein — Bernd Meyer
  • Die Schat­ten des Æthers — Andreas Suchanek
  • Gedan­ken an Schmet­ter­linge — Tho­mas Wüstemann
  • Die letzte Grenze — Die­ter Bohn

Das eBook kann auf der Down­load­seite kos­ten­los her­un­tergela­den und auch an Dritte wei­tergege­ben wer­den (bei Amazon gibt es die Kindle-Version für einen Obolus von 3,48, also gebt euch einen Ruck und unterstützt das Proekt!). Im Moment prüft Stefan außerdem den Vertrieb als Printfassung via CreateSpace. „Band 1.5“, wie Stefan den nächsten Teil der Sache nennt, ist in Arbeit. Ran an den Text, Steampunker aller Länder! Hier noch ein Appetithappen: