Neues aus den Dunklen Landen

dlandsIch hatte in den letzten Monaten das Vergnügen, einen Roman des verehrten Kollegen Markus Heitz ins Englische zu übertragen. Er heißt in „meiner“ Version The Dark Lands (Cover s. rechts, Abb. ähnlich 😉 )
Diese englische Fassung von Die Dunklen Lande erscheint demnächst als E-Book. Wer schon immer mal wissen wollte, was die Tochter des großen puritanischen Hexenjägers Solomon Kane, Aenlin, so in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges treibt, der greife zu!
Dank geht an Edward Hall, meinen kongenialen Lektor, sowie an Markus und die AVA für das Vertrauen.

Late In The Night

Wine-Bottle-Glass-Grapes-3-768x512Late in the night

There is no sleep

There is the ghosts

Of past mistakes

Of long gone guilt

 

Late in the night

There is no sleep

There are the questions

There ist the doubt

There is the self-loathing

 

Late in the night

There is no sleep

There is he wine

Rich red and fragrant and

So very unlike blood

 

On its visionary waves

I drift to distant shores

Cast adrift

On a shore

Bathed in Unfamiliar light

 

A beloved one on an island

An old friend fighting in a hospital

In the cherished city

Of coffee

And white horses

 

Two very different forms

Of absence

 

Late in the night

There is no sleep

There is

Just me

Bittere Schokolade

Bittere SchjokoDer geschätzte Kollege Tom Hillenbrand hat wieder zugeschlagen. In genau einem Monat, am 8. 11., erscheint Bittere Schokolade, der 6. Teil seiner kulinarische Krimireihe um den Luxemburger Ex-Sternekoch Xavier Kieffer.
In diesem Band begegnet Kieffer seiner Jugendliebe Ketti Faber wieder. Zwar hatte er mit diesem Thema aus seiner Vergangenheit eigentlich abgeschlossen, doch als die Patisseurin ihn einlädt, ihre neue Schokoladenmanufaktur in der Nähe von Brüssel zu besichtigen, kann er nicht widerstehen. Kurz darauf ist Ketti tot – Mord. Hat ihr Tod etwas mit der mysteriösen Plantage in Westafrika zu tun, von der ihre Manufaktur ihren fair angebauten Kakao bezog? Hat der fast zeitgleiche Tod des  Botschafters der Republik Kongo in Luxemburg mit Kettis Ermordung zu tun?

Wenn ihr Kieffer auf seinen Ermittlungen begleiten wollt – der Roman ist vorbestellbar und lohnt sich sicher.

Die Fakten auf einen Blick:
Titel: Bittere Schokolade
Autor: Tom Hillenbrand
Erscheinungstag: 8. November 2018
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Preis: 11,00 €
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 480

 

Erkenntnisse über Afrika

513gGydg6iL._SX367_BO1,204,203,200_Zusammen mit Julia habe ich gerade ein spannendes Projekt abgeschlossen.

Wir haben den Abenteurer, Surfer und Fotografen Carlo Drechsel als Lektoren bei der Entstehung seines Buches Insight Africa begleitet. Carlo hat vor einigen Jahren alles auf eine Karte gesetzt und ist einfach aufgebrochen, um die bei Surfern noch unbekannte westafrikanische Küste abzusurfen, hat dazu den Kontinent in einem alten Jeep von Marokko bis Süd­afrika durchquert und das Abenteuer seines Lebens gefunden, immer auf der Suche nach der besten Welle, den spannendsten Begegnungen und größten Abenteuern. Was für Carlo mit einer unbedarften Reise ins Blaue begann, entwickelte sich bald zu einer Reise zu ihm selbst und an die eigenen Grenzen. Terror in Mali, eine friedliche Revolution in Burkina Faso, Armut und Reichtum, AIDS … es sind diese Grenzerfahrungen, die aus Carlo am Ende der Reise einen anderen Menschen machten. Reicher an Erfahrungen und Freunden aber auch an Bewusstsein: dafür, dass es in Afrika doch ganz anders ist, als wir es zuhause im TV sehen und dafür, dass man auf Reisen doch das meiste über sich selbst herausfindet.

Spannende Lektüre – hier die Hard Facts:

 

  • Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
  • Preis: 19,99
  • Verlag: teNeues Media (erscheint am 2. Oktober 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3961711186
  • ISBN-13: 978-3961711185

 

Mehr Dresden

Brief CasesGroße Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.  Ich werde für Feder & Schwert die nächste Harry-Dresden-Kurzgeschichtensammlung, Brief Cases, übersetzen, um den Leserinnen und Lesern die mittlerweile echt unerträglich lange Wartezeit auf den regulären nächsten Roman, Friedensgespräche, zu verkürzen.

Die drei jüngst im eigenen Sammelband Im Auftrag des Yeti enthaltenen Geschichten lassen wir natürlich raus, damit niemand Inhalte doppelt bezahlen muss.

Wieder mit an Bord ist mein langjähriger Lektor Dominik Heinrici. Freut euch auf den Herbst!

Winter is coming

Der charmante Freund und Kollege Michael Müller  von der wunderbaren Karl-Marx-Buchhandlung in FFM macht mit Gleichgesinnten schon eine Weile eine beachtliche Veranstaltungsreihe namens Text & Beat.
Am 29. 11. lautet das Thema Gender & Politics in „Game of Thrones“. Ich rede dort mit der Historikerin Birigitte Kubisch und Christoph Dartmann, Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Hamburg, über GoT zwischen Vergewaltigungs-Disneyland und autonomen Frauenfiguren (und unsere All-Time-Lieblingsszenen aus GoT). Dazu gibts zahlreiche Clips aus der Serie und das große Westeros-Quiz – und natürlich Musik.

GOT-2_Seite_1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wer dazukommen mag:

text&beat: Gender & Politics in „Game of Thrones“

Mittwoch, 29. November 2017, 20.00 Uhr

Orange Peel, Kaiserstraße 39, 60329 Frankfurt

Eintritt: 6.- / 4.-

Heuvolk²

 

heuvolkIch werde brennen, haben sie gesagt.

Und tatsächlich brenne ich – nämlich für die Performance-Installation Das Heuvolk.

Entstanden ist das Stück, das viel mehr ist als ein Theaterstück, anlässlich der 19. Internationalen Schillertage 2017 des Mannheimer Nationaltheaters. Das dänisch-österreichische Künstlerkollektiv SIGNA, das sich dem Konzept des „Site Specific Theatre“ verschrieben hat, hat es entwickelt und in einem leerstehenden Gebäude der ehemaligen Benjamin Franklin Village und der dortigen Kapelle inszeniert.

Dort hat sich seit einigen Jahren eine Sekte eingenistet, so die Setzung des Stückes, die gemäß der Heilslehren ihres leider am 1. 1. 2017 zur Unzeit verstorbenen Propheten Jake Walcott dort darauf wartet, in ein paar Jahren von einem Raumschiff abgeholt und in eine bessere Welt errettet zu werde. An dieser Stelle kommen die ZuschauerInnen ins Spiel:

Immer eine Busladung voll pro Vorstellung wird aufs ehemalige Kasernengelände gekarrt und nimmt an den ebenfalls von Jake prophezeiten „Tagen des Zustroms“ teil, einer Art Tag der offenen Tür für Sinnsuchende.

Danach konfrontieren die 45 AkteurInnen – das Verhältnis BesucherInnen/AkteurInnen ist damit fast 1:1 – ihre Gäste sechs Stunden lang mit ihrer verqueren Glaubenswelt. Für mich als jahrzehntelangen Liverollenspieler ist volle Immersion nichts Neues, doch ich habe bisher keine Performance gesehen, die so leidenschaftlich und konsequent die 4. Wand eingerissen hat. Ich bin sogar wiedergekommen, ein zweites Mal, um an den Ritualen der Sekte teilzunehmen und die Inkarnationen der 12 Götter, an die sie glaubt, sehr intim kennenzulernen. Ich habe Cognac in den Bauchnabel der Fever Lady gespuckt, mit dem Gambler um seine derweil nackt tanzende Dienerin gespielt, nach philosophischen Gesprächen den Wolfskopf des Nightman getragen und mit dem „Religionslehrer“ der Sekte, Eduard, über Gut und Böse parliert, während dieser sich auszog und rituell wusch, um nur einige Highlights zu nennen.

Mit großer Konsequenz und Hingabe, mit fast manischer Spielfreude und Liebe zum Detail füllen die AkteurInnen diese Sekte mit Leben, machen ihre absurde Logik (am eigenen Leib) spürbar und laden die Gäste ein, für einen kurzen Ausschnitt ihres Lebens Teil davon zu werden. Ein winziger Kritikpunkt an dem atemberaubenden Erlebnis ist, dass die Lust am Spiel mit dem religiösen Wahn an einigen Stellen ein wenig zu slapstickhaft geriet, gerade im Kontrast zu den wahnhaften Abgründen, die ansonsten allerorten spürbar waren (ich sage nur Ruderclub und Strohpuppen).

Ansonsten war ich tief beeindruckt, dass das Spiel/die Spielwelt sich entwickelt – beim Wiederkommen wurde ich erkannt, und es hatten sich größere und kleinere Dinge verändert, die ganz klar eine Tendenz für die Sekte erkennen ließen und mit denen ich beim 2., für mich deutlich intensiveren Besuch wunderbar spielen konnte. Das Erweckungsritual, das die Abende jeweils abschloss, zeiget für mich ganz klar und spürbar, warum Marx recht hat und Religion Opium fürs Volk ist.

Ich habe vielleicht mit „Das Heuvolk“ nicht die Zukunft des Theaters gesehen. Aber für mich persönlich warʼs ganz nah dran.

Wann immer ihr SIGNA sehen könnt – zögert nicht, tut es. Die nächste Möglichkeit ist in Hamburg im November: Das halbe Leid ab Do, 16. 11. 2017, Werkhalle der Firma Heidenreich & Harbeck. Vergesst eure Kippen nicht.

To-Do-Listen und ein toter Vater

mutualIch habe gerade  mit großer Freude für Amazon Crossing The Mutual Admiration Society von Lesley Kagen übersetzt.

Das ist ein echt unvergesslicher Roman um große und kleine Schwestern, die Probleme des Erwachsenwerdens, die Sehnsucht nach dem endgültig Verlorenen und der schmerzlichen Suche nach Liebe. Um was geht es genau?

Die elfjährige Theresa „Tessie“ Finley ist überfordert.
Als sie einen Schrei hört und im Licht der flackernden Straßenlaternen ganz kurz einen geheimnisvollen Mann mit einer Leiche auf dem Friedhof hinter ihrem Haus sieht, setzt sie die Aufklärung dieses Mordfalls auf ihre bereits recht volle Erledigungsliste. Tessie hat sich selbst zur Präsidentin der Gesellschaft zur Gegenseitigen Bewunderung gemacht, deren Ziel es ist, Verbrechen zu bekämpfen – als hätte sie mit ihrer wahnsinnigen Trauer über den tragischen Unfalltod ihres geliebten Vaters, dem liebevollen Aufpassen auf ihre süße, aber verrückte kleine Schwester Birdie und ihrem angespannten Verhältnis zu ihrer strengen Mutter noch nicht genug zu tun. Zusammen mit ihrem Komplizen Charlie Garfield müssen sich Tessie und Birdie vor den Klatschmäulern in dem Arbeiterviertel der Fünfzigerjahre in acht nehmen, in dem sie leben – vor allem vor ihrer bösen Nachbarin Gert Klement, die die beiden Schwestern am liebsten in Heimen unterbringen würde. Natürlich müssen sie sich auch vor dem Entführer und Mörder hüten, wenn sie das größte aller Rätsel lösen wollen: das Rätsel des Lebens.
Die Gesellschaft zur Gegenseitigen Bewunderung, wie der Roman bei mir heißt, ist ein wundervolles, bezauberndes kleines Stück Literatur, todtraurig und ganz leicht zugleich – große Erzählkunst, die, wie ich fürchte, manchen potenziellen Leser nicht erreichen wird, weil sie in keine Schublade passt. Dieser Roman steckt jedenfalls voller herzerwärmendem Humor und herzzerreißender Melancholie – echte Magie.

Preisverdächtig

awardIch freue mich: Ich habe heute im Rahmen des jährlichen Amazon Translators‘ Dinners zur Buchmesse FFM den Readers‘ Choice Award für meine Übersetzung von Ilona Andrews‘ Dina – Hüterin der Tore bekommen.

Ein quirliger, überdrehter SF-(Urban)-Fantasy-Crossover-Roman mit einer starken Heldin und coolen Plottwists, der viel besser ist als sein Titel.

Danke auch an die Agentur Libelli für die Vermittlung des Auftrags!