wolfsjagd
Und noch mehr Infernal Teddy. Seine Rezi zu Wolfsjagd – Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 2 von Jim Butcher für die Aktion Abenteuer wollte ich euch ebenfalls nicht vorenthalten. Danke für das Lob für unsere Übersetzer!

Vor kurzem haben wir uns an dieser Stelle über den ersten der Dunklen Fälle des Harry Dresden unterhalten, Sturmnacht, der vor kurzem beim Mannheimer Verlag Feder & Schwert erschienen ist. Der heutige Fall, Wolfsjagd, ist ein wenig anders – keine explodierenden Herzen, keine geheimnisvollen Mördermagier, dafür… aber dazu kommen wir gleich.

Was die Optik und die Haptik des Buches angeht, nun, dazu haben wir eigentlich letztes mal alles schon gesagt was es zu sagen gibt, machen wir uns also über den Inhalt her.

Harry Dresden, Chicagos einziger Zauberer im Telefonbuch, hat seid den Ereignissen in Sturmnacht nichts mehr von Lieutenant Karrin Murphy gehört, seinem Kontakt bei der Spezialeinheit der Polizei. Als sie nach Monaten also plötzlich bei ihm auftaucht und ihn ohne Erklärung einsammelt ist klar das etwas wirklich merkwürdiges im Busch. Tatsächlich hat es eine Reihe von äußerst merkwürdigen und brutalen Morden gegeben, die immer wieder in Vollmondnächten verübt worden sind. Das merkwürdige daran sind die Verletzungen die den Opfern zugefügt werden – sie wirken wie Wolfsbisse, aber auch ein wenig wie Menschenbisse. Das FBI ist der Meinung, es handle sich um einen bizarren Serientäter der versucht mit einem Wolfsgebiss von sich abzulenken, aber für Harry ist klar, es kann nur ein Werwolf sein – die Frage ist allerdings WAS für ein Werwolf, schließlich gibt es laut Bob (Einem Wissensgeist den Harry im Labor aufbewahrt) verschiedene Arten von Werwolf. Verkompliziert wird der Fall auch noch dadurch das Murphy von der Dienstaufsicht überprüft wird, und Harry nach den Ereignissen von Sturmnacht in Verdacht steht, für „Gentleman“ Johnny Marcone zu arbeiten – der als Geschäftspartner eines der Opfer in dem Fall verwickelt ist. Und als Harry klar wird das nicht ein Werwolf in Chicago haust, sondern eine ganze Reihe, das diese Werwölfe von verschiedenen Arten sind, und das die Agenten des FBI viel tiefer in der Geschichte drin stecken als er dachte ist es schon fast zu spät…

Fazit:
Wie schon der Vorgängerroman ist auch Wolfsjagd eine spannende Mischung aus urban Fantasy und Detektivroman, allerdings hat Jim Butcher im Vergleich zum Vorgänger hier nochmal die Action ein wenig aufgedreht. Nicht ganz so gut wie der Vorgänger ist auch dieser Roman dennoch auf jeden Fall empfehlenswert. Der einzige Wermutstropfen ist – wieder mal – die von Droemer Knaur unverändert übernommene Übersetzung, welche jegliches Sprachgefühl vermissen lässt. Wer nicht gewillt ist sich das englische Original zu besorgen kann hier trotzdem zugreifen, sollte sich aber vor Augen führen das die späteren Romane deutlich besser übersetzt sind – da Siezen sich keine alten Freund, und auch keine sich bekämpfenden Feinde.

Wolfsjagd

Für eine Handvoll Pfund

Geschichten aus der Nightside 10 ist erschienen – und unser alter Freund Infernal Teddy hat den Band für die Aktion Abenteuer! besprochen. Lest selbst:

Da sind wir wieder, willkommen zurück in der Nightside. Wir waren jetzt schon eine Weile nicht mehr da, aber der eine oder andere wird sicher erinnern können das wir bisher neun mal in dieser seltsamen Zwillingsschwester waren, dieser Stadt wo es immer drei Uhr morgens ist und sich selbst Engeln und Dämonen nicht unbewaffnet hin trauen. Der Stadt, in der John Taylor lebt, Privatdetektiv und Lilithssohn. Jetzt hat uns Feder & Schwert endlich den zehnten Band beschert, schauen wir also, wohin uns dieses Mal die Achterbahn führt.

Von der Optik her braucht man nicht viel zu sagen, das Buch sieht halt aus wie der Rest der Reihe, und mit 267 Seiten ragt er auch vom Umfang her nicht sonderlich heraus. Ich glaube, sie haben das Papier geändert, es riecht ein wenig anders, aber ansonsten… Also auf zum Inhalt.

Dieses Mal beginnt die Geschichte geradezu gemächlich – John Taylor wird von einem Elfen dazu angeheuert, ihn ans andere Ende der Nightside zu bringen, damit er mit dem Friedensvertrag zwischen den Höfen entkommen kann. Geht natürlich schief, Walker erwartet sie bereits, und es kommt heraus das der Elf nur ein Lockvogel war. Allerdings macht der Elf eine düstere Andeutung – Excalibur wäre auf dem Weg zur Nightside, es wäre aber nicht das, was sich alle darunter vorstellen. Der nächste Auftrag allerdings ist es, um das sich die eigentliche Geschichte dreht: Larry Oblivion, der untote Detektiv heuert John an, um ihn bei der Suche nach seinem Bruder zu helfen, welcher im Lilithkrieg verschwand. Diese Suche führt die beiden wieder mal in die Tiefen der Nightside, aber egal wo sie hingehen, Walker ist ihnen auf den Fersen. Walker, der Vertreter der Autoritäten welche über die Nightside herrschen, Walker, den jeder für unaufhaltsam hielt – Walker stirbt, wie wir schon im letzten Band erfuhren, und hat sich John als Nachfolger ausgewählt. Zu dumm das er ein ‘Nein’ nicht annehmen wird. Und nach einem Besuch beim Sammler, einem Besuch der für diesen tödlich endet, kommt es zum lange erwarteten Showdown zwischen John Taylor und Walker, einem Showdown den nur einer überleben kann…

Fazit:
Insgesamt fühlt sich der Band „langsamer“ an als die bisherigen Teile der Reihe, so las würde dem Autor die Luft bzw. die Ideen ausgehen. Das Buch ist deswegen nicht schlechter, aber das Überdrehte und Temporeiche an den Geschichten ist hier weniger vorhanden. Inhaltlich schließt der Band einen weiteren Handlungsstrang ab – die Sache mit Walker – um einen neuen zu eröffnen. Es bleibt abzuwarten wie es weitergehen wird, schließlich sind wir der englischen Ausgabe jetzt nur noch zwei Bänder hinterher. Mir hat die Geschichte jedenfalls gefallen, aber ich frage mich wie lange der Autor die Reihe interessant halten kann.

Die Signifikanz der Vorhaut …

… oder: Warum ich doch noch meinen Senf zum Beschneidungsstreit abgebe

ImageZuerst wollte ich ja nichts dazu sagen, weil ich der Auffassung war und bin: Die paar Quadratzentimeter Haut sind Pippifax.

Doch dann sah ich gestern die unsägliche Diskussion zum Thema Beschneidung bei Menschen bei Maischberger, von selbiger Dame gewohnt hilflos geführt, und möchte nun doch einiges geraderücken, weil ich gestern beinahe meinen schönen Fernseher ausgeworfen habe.

Einige Bemerkungen vorweg:

  1. Ich bin kein Antisemit. Ich habe nichts gegen Muslime. Ich bin im Gegenteil toleranter Verfechter einer offenen Gesellschaft. Dieser Artikel soll werben für selbstentschiedene Religionsausübung. Diejenigen unter meinen Lesern, die mich kennen, wissen das; die anderen mögen es mir glauben.
  2. Ich spreche im Folgenden nicht von medizinisch indizierter Zirkumzision – wenn etwas aufgrund gesundheitlicher Probleme angeraten ist, sollte man es tun und basta. Aber das ist geschenkt und darf getrost als gegeben vorausgesetzt werden.
  3. Unsere baden-württembergische Integrationsministerin Bilkay Öney gehört zu der Koalition, die ich hier mit gewählt habe. Diese Personalie bedaure ich ausdrücklich.

So, nun zur Sache:

Das Kölner Landgericht hat mit seinem Urteil vom Juni diesen Jahres die Beschneidung als das definiert, was sie nun einmal ist: Körperverletzung, nur dann rechtlich unbedenklich, wenn sie von einem mündigen Individuum in freier Entscheidung gewollt wird. Da hilft auch der gestern von einem türkischstämmigen, die Beschneidung praktizierenden und befürwortenden Urologen gebetsmühlenartig wiederholte Hinweis darauf, das sei juristisch jede OP, nichts – denn OPs finden in der Regel mit Zustimmung des Patienten statt oder sind, wenn diese nicht eingeholt werden kann (wegen Bewusstlosigkeit usw.) IMMER medizinisch erforderlich. Niemand operiert in Deutschland zum Spaß (außer Schönheitschirurgen, über die ich an anderer Stelle ranten werde).

Dagegen argumentieren die Vertreter des Brauches, Beschneidung diene „dem Wohl des Kindes“ und Männer könnten ohne Vorhaut genau so gut leben wie mit ihr. Hier wird eine breite wissenschaftliche Debatte ignoriert, die die Bedenkenlosigkeit stark in Frage stellt, mit der vor allem in den USA Männer aus „hygienischen“ Gründen als Säuglinge beschnitten werden.

Beschnittene Männer berichten in Psychotherapien darüber, so, der Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer, unter dem Gefühl zu leiden, es sei ihnen ohne ihr Einverständnis etwas weggenommen worden.

Die „hygienischen“ Rechtfertigungen sind durchsichtige Vorwände. Sie sollen einen Brauch legitimieren, der sehr alt ist und sicher seine Berechtigung hat, wenn man als Stamm durch die Wüste zieht und verhindern will, dass sich Sand und Keime in den bei Wasserknappheit schwer zu reinigenden  Bereichen unter der Vorhaut sammeln, der aber im 21. Jahrhundert als generell zu vollziehender Akt einfach hygienisch-medizinisch sinnfrei ist.

In Wirklichkeit geht es in den USA wie so oft um ein sexualneurotisches Phänomen: Routine infant circumcision (RIC) – routinemäßige Neugeborenenbeschneidung – nennt sich die Praxis, die Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführt wurde, um die in der prüden viktorianischen Gesellschaft verpönte Masturbation zu erschweren. Auch in Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland und Südafrika – also den Regionen, in denen die viktorianische Prüderie überschwappte – war beziehungsweise ist RIC verbreitet, doch nirgends war ihr Siegeszug so uneingeschränkt wie im Land der unbeschränkten Möglichkeiten, wo in den siebziger Jahren mehr als 90% der weißen Bevölkerung beschnitten waren.

Die Entfernung der Vorhaut von Säuglingen ist aber im Wortsinne einschneidender als die von Erwachsenen oder älteren Kindern. Da Vorhaut und Eichel bei nahezu allen Neugeborenen fest verwachsen sind, ähnlich wie Fingernägel mit dem Nagelbett, müssen die beiden Strukturen zunächst einmal auseinandergerissen werden. Danach wird – ich zitiere erneut Schmidbauer – je nach Methode die Vorhaut längs abgeklemmt und eingeschnitten, mit einem Beschneidungsinstrument rundum für mehrere Minuten gequetscht und schließlich mit einem Skalpell amputiert.

Diese OP dauert bis zu zwanzig Minuten. Obwohl medizinische Studien nachgewiesen haben, dass die Neugeborenen dabei extreme Schmerzen erleiden, ist eine adäquate Narkotisierung auch heute noch eher die Ausnahme. Ethisch besonders bedenklich wird RIC zudem dadurch, dass es sich um einen medizinisch unnötigen, kosmetischen Eingriff an einem nicht zustimmungsfähigen Patienten handelt.

Dass manche Opfer dieser Praxis – wie gestern Dr. Dieter Graumann, Vorsitzender des Zentralrats der deutschen Juden – die Beschneidung retrospektiv als sexuelle Bereicherung und hygienische Notwendigkeit propagieren, ist für mich eine Art sexuelles Stockholm-Syndrom, Identifikation mit dem Angreifer, die sich bei vielen Traumatisierten beobachten lässt.

Kurzum: Es handelt sich um einen Eingriff in das grundlegende Persönlichkeitsrecht auf körperliche Unversehrtheit. Dieses aber wird zusammen mit dem Recht auf Leben und dem Recht auf Freiheit der Person in Art. 2 Abs. 2 GG garantiert und ist aus meiner Sicht für einen demokratisch denkenden Deutschen nicht verhandelbar.

Mir ist klar, dass die Religionsfreiheit ebenfalls ein hohes Gut ist, aber wo es um reine Tradition, um Kultus, geht, scheint mir deutlich, welches Recht höher zu bewerten ist.

Fünf Sterne von Bonzo …

Imagegab es für den Facebook-Killer auf Amazon. Kurz und bündig meinte der mir nicht näher bekannte Rezensent:

5.0 von 5 Sternen
5. August 2012
Von Bonzo
Der Facebook-Killer ist extrem spannend, fesselt von der ersten Seite und beschäftigt sich mit einer top-aktuellen Problematik. Der Killer beherrscht die „neuen Medien“ und nutzt Facebook, um passende Opfer zu finden. Auch nachdem die Person des Killers bekannt ist, bleibt das Buch bis zum Finale (und darüber hinaus) ein echter Page-Turner.
Ich habe das Buch in 2 Tagen durchgelesen und möchte es allen Thriller-Fans weiterempfehlen.
… dem ist nichts hinzuzufügen. Danke, Monsieur.

Vampire live … reloaded

ImageNun ist es offiziell: Nach etwa einem Jahrzehnt Abstinenz werde ich wieder Vampire Live spielen. In meiner schönen Heimatregion entsteht eine neue Domäne mit einer interessanten Mischung aus alten Hasen und neuen Gesichtern. Die Spielleitung hat mich gebeten, den Prinzen zu verkörpern, und ich habe ja gesagt – zumal die wunderbare Julia ebenfalls mit von der Partie ist. Lucius Cornelius Scipio, anyone?

Um es mit Buffy zu sagen: „Once more, with feeling …“

Ich halte euch auf dem Laufenden.