1/8 Lorbeerblatt

achtel lorbeerAllen, die Lust auf Musik mit intelligenten Texten haben, sei der Zwischennetz-Auftritt meines Autorenkollegen, des Schriftstellers David Wonschewski, ans Herz gelegt. Er heißt Ein Achtel Lorbeerblatt und befaßt sich mit Liedermachern, Kabarett, Chanson, der Hamburger Schule und allerlei weiterer interessanter Musik. Ach ja … und ab und zu rezensiere ich dort.

Schaut doch mal rein!

Steampunk goes University

tuLängst ist Steampunk kein Phänomen elitärer Leser-, Bastler- oder LARPer-Kreise mehr.

Auch wenn es sicher verfrüht wäre zu sagen, Steampunk sei im Mainstream angekommen wie weiland Vampirliteratur (und das ist auch ganz gut so), werden ihm doch zumindest universitäre Weihen zuteil.

An der TU Dortmund bietet Julia Becker derzeit ein Seminar mit dem schönen Titel „Steampunk: The Journey that never was“ an.

Im Rahmen dieses Seminars hält Marcus Rauchfuß, einer der beiden Autoren des Buches Steampunk – kurz & geek, einen Gastvortrag – und der ist öffentlich und gratis. Hier die Fakten:

Steampunk: Mit dem Zeppelin in die Zukunft

Mittwoch, 19. 6., 18:00 Uhr.
Ort: TU Dortmund
Institut für Anglistik und Amerikanistik
Emil-Figge-Str. 50, Raum 3.208
44227 Dortmund

Also, Steampunker aus dem Pott (oder Reiselustige von weiter her) – nichts wie hin und Flagge zeigen!

Aster auf der Couch

Im Schatten der GötterDas Folgende sagt der Kollege Carsten Kuhr bei der Phantastikcouch zu unserem Buch „Im Schatten der Götter“:

Seit Kommissar Methesdorf den Entführer eines kleinen Mädchens in einem der ungenutzten alten Bunker Berlins aufgespürt hat, gehört er zu den angesehensten Amtspersonen des Morddezernats. Und das, obwohl er sich den gemeinsamen Grillabenden des Dezernats ebenso entzieht, wie dem Betriebsausflug.

Als in der Villa eines neureichen Archäologen ein Dieb und dazu gleich noch vier Angehörige eines privaten Sicherheitsdienstes ersticken, weiß aber auch er nicht weiter. Weit schlimmer als der ungeklärte fünffache Mord ist aber, dass die Todesserie nicht abreißen will. Überall in Berlin ersticken Menschen, ohne dass es dafür eine Erklärung gibt. Die einzige Spur führt in den Tresor des Archäologen, in dem dieser eine aus einer spanischen Galeone geborgene goldene Schatulle aufbewahrt hat.

In Moabit, in einer der sogenannten Ein-Zimmer-Wohnungen, normalerweise würde man eher Bruchbude zu den Absteigen sagen, könnte Methesdorf Aufklärung finden. Hier leben zwei Ostafrikaner vom fast vergessenen Stamm der Wasanias. Einst, vor Jahrhunderten, bevor der Kapitän des spanischen Schiffes ihnen ihre Gottheit gestohlen hat, waren sie die Hüter des Kästchens. Jetzt, da das Kästchen wieder aufgetaucht ist, könnten sie der Welt über ihren Schattengott berichten; ein Gott, der auf Rache sinnt – oder steckt doch etwas anderes, jemand anderes hinter den Verbrechen?

 

Christian von Asters Lesungen sind legendär. Wenn der charismatische, extrovertierte Autor seine Gedichte und Prosawerke vorträgt, bleibt zumeist kein Auge trocken. Dass er darüberhinaus auch spannend und phantastisch zu fesseln weiß, beweisen nicht zuletzt sein „Zwergen“-Zyklus bei Lyx und „Der letzte Schattenschnitzer“, der bei Klett-Cotta die Weihen des Hardcovers verliehen bekommen hat. Vorliegend greift Feder & Schwert, wie immer mit dem Ohr am Puls der Zeit, einen älteren Kurzromans von Asters auf und bietet diesen neu überarbeitet den Leser an.

Inhaltlich befinden wir uns vorliegend im Berlin der Jetztzeit. Wir lernen unsere Protagonisten (einen alternden, etwas faulen Kriminalkommissar, einen ewigen Studenten und die Wasanias) kennen, und versuchen mit diesem zusammen die mysteriösen Verbrechen aufzuklären. Dabei arbeitet von Aster ganz bewusst mit Stereotypen, zieht diese dann aber gerne und ausgiebig durch den Kakao. Seien es die unwissenden Ostafrikaner, die laszive, sexbesessene Schwarze, der unfähige Beamte oder der Kokslinien schnupfende Neureiche – nichts lässt von Aster hier aus. Dass er darüberhinaus eine spannende Handlung präsentiert, macht den Roman lesenswert.

Gerade weil der Autor sich und seine Figuren nicht immer bierernst nimmt, liest sich der kurze Roman locker auf einen Rutsch durch. Spannend geht es zu, immer wieder sorgen unerwartete Wendungen oder markante Handlungsorte für Überraschungen, bis uns der Abschluss zufrieden zurücklässt. Zur Entspannung, für zwischendurch, eine Bahnfahrt oder das Wartezimmer, bestens geeignet.

Lieder von Eis & Feuer

game-of-thronesNur mal so dahingefragt, weil ich ja noch nicht genug zu tun habe:

Wie würdet ihr euch ein Game-of-Thrones-Live vorstellen? Wäre das überhaupt etwas für euch? Wenn ja – als SL, SC, NSC? Wie viele Menschen? Fallen euch spontan tolle Spielorte ein? Gecastete Charaktere oder freie Generierung? Wieviel darf’s denn bitte kosten? In welcher Zeit Westeros‘? Eigene Häuser oder in den Romanen vorgegebene? Was könnte das „neue Element“ sein, das Nochniedagewesene, das ich ja bei LARPs immer suche (okay, eine erste Idee dazu gibt’s …)

Ach, Fragen über Fragen …

Aber ihr seht, es wächst eine Idee. Und der liebe Martin Pletersek, der bisher mein gedanklicher Sparringspartner war, und ich dachten: Warum nicht mal die LARP- und Netzgemeinde gleich von vornherein in den Prozess mit einbinden?

Der Versuchsballon ist hiermit gestiegen. Mal sehen, wer ihn alles zur Kenntnis nimmt — wir freuen uns auf Input.

Im Namen des Folkes

Versengold_Im_Namen_des_FolkesGehört: Versengold/Im Namen des Folkes

Die Platte, die mir hier vorliegt, stammt schon aus dem Januar dieses Jahres. Nach einer ausverkauften Tour im Herbst 2012 zusammen mit Feuerschwanz startete die Mittelalter-Folkband Versengold mit dieser CD ins Jahr 2013. Das Cover ziert eine mit dem allgegenwärtigen Photoshop-Aufnahme zum Gemälde umgemünzte Fotografie einer leichtgeschürzten Rothaarigen in Justitia-Pose. Diese hübsche junge Dame ist im Booklet gleich noch mehrfach mit diversen Instrumenten zu sehen, die auch auf der Platte erklingen; mehr oder weniger spaßig rücken die Versengold-Spielleute ihr zu Leibe, bis sie schließlich selig lächelnd entschlummert zu Boden sinkt.

Dies ist das erste Werk, das die Band vollständig in der aktuellen Besetzung als Quintett geschrieben, arrangiert und eingespielt hat. Es ist geprägt von mehrstimmigen Geigen, satten Gitarren-Riffs, treibenden Rhythmen und vielstimmigen Chören. Der Opener, der der CD auch den Namen gegeben hat, kommt schwungvoll-tanzbar daher, und wenn ich sage, dass als Gastmusiker Matthias Richter von Schandmaul und Philipp Ianoske von Folk Inn dabei sind, wird auch gleich klar, in welche Richtung diese Musik geht.

Nach der EP Dreck am Stecken (2011) ist die Band offenbar entgegen der eigenen Ankündigung abgekommen von der Idee, reine Themen-Alben zu produzieren. Aber das macht ja nichts: Solange dabei Songs wie „Versengold“, „Kopft ihn!“, „Immer schön nach unten treten“ und „Paules Beichtgang“ herauskommen, scheren mich nicht eingehaltene Ansagen nicht. Für mich ist dies in jedem Fall das bisher stärkste Album der Band.

Generation Praktikum …

feder&schwertMan hört ja immer, dass junge Menschen heute quasi ständig irgendwelche Praktika machen. Warum also nicht bei Feder & Schwert?

Wir sind zwar für die nächsten zwei Zeiteinheiten ausgebucht, aber so ab knapp vor der Frankfurter Buchmesse ist wieder was frei. Wenn ihr also Lust auf ein Praktikum habt und es euch gelegen käme, ohne Entgelt, aber mit viel Wissensvermittlung und noch mehr Herzenswärme mindestens sechs Wochen mit harter Arbeit im größten und tollsten kleinen Fachverlag für Phantastik in ganz Deutschland zu verbringen (und uns unter anderem eben auch in FFM zu unterstützen), wenn Orthographie und Syntax keine Fremdwörter für euch sind und ihr Englisch nicht nur als Gargrad eines Filetsteaks kennt, dann meldet euch doch mal.

Wir freuen uns auf euch.

Das Gesicht des Erzählers

krisHier für die (Vampire) LARP-Interessierten unter meinen Lesern der 2. Charakter aus unserer Chronik . Nun – eigentlich ist er ein Mann vieler Charaktere, denn heute ist die Rede von keinem Geringeren als dem „Vater“ der Chronik, unserem Spielleiter.

Kristian C. schlüpft, wie es sich für einen guten SL gehört, zu unserer Erbauung in allerlei Rollen. Die sicherlich herausragendste ist die des Brujah-Methusalems Aidan, der dereinst auf dem Ersten Kreuzzug seine Läuterung erfuhr, nun gegen das Tier in sich ankämpft und unter dem Decknamen August von Wolfenstein lange Jahrhunderte Sicherheitschef oder, wie er es so schön nennt, Executor Primus des Prinzen war. Er stammt von der gefürchteten, uralten Brujah Kalia ab, einer entmenschten, in Rom ansässigen Vampirin mit unerkennbaren Plänen und Absichten. Lange hat er sich gegen sie gewehrt, doch derzeit ist er wieder an ihrer Seite und aus noch unerfindlichen Gründen wieder ihr Schoßhund und oberster Kämpe. Der nächste Spielabend wird mehr zeigen.

Seit Aufdeckung seines Doppellebens ist sein Verhältnis zum Prinzen … angespannt.

Das Rauschen ferner Schwingen

668_bigaus aktuellem Anlass, weil ich auf dem Maimarkt Mannheim, wo wir derzeit ausstellen, so oft danach gefragt wurde:

Ja, wir machen weiter mit den zauberhaften Büchern aus Ju Honischs seit Das Obisidianherz bekannter, feyondurchwobener Welt des 19. Jahrhunderts. Der nächste Band wird Schwingen aus Stein heißen und spielt 1867.  Er erscheint rechtzeitig zum Weeihnachtsgeschäft. Verraten sei nur, dass allseits beliebte Helden wieder auftreten … und ganz neue.

Ihr dürft gespannt sein!