Für alle, die Christoph Marzi und/oder seine Romane mögen, gibt es hier eine Rezension seines aktuellen Romans „Imagery“, die bei Lies & Lausch erschienen ist (Redakteurin: Christiane Demuth).
Unter mysteriösen Umständen kommt ein Mann ums Leben. Es wird von einem Unfall gesprochen, doch vieles weist darauf hin, dass das nicht die Wahrheit ist. Seine Familie und seine Freunde kannten ihn besser, so dass niemand den Hinweisen Glauben schenkt, die alles verharmlosen sollen. Doch genau das ist ihr Fehler. Plötzlich stehen sie selber in der Schusslinie und müssen um ihr Leben fürchten. Richard Elliot, bester Freund und Kollege des Verstorbenen, wittert das Verbrechen als erster. Doch ist er sich darüber im Klaren mit welcher Macht er sich anlegt?
Das erste Foto zeigte Michael, ohne Zweifel. Irgendwie hatte ein Teil von mir gehofft, es läge ein Irrtum vor und der Tote auf dem Foto wäre nicht Michael. Das Bild zeigte nur Gesicht und Halspartie. Die Augen waren geschlossen. Man hätte denken können, er schliefe, wären da nicht die dunklen Flecken getrockneten Blutes an seinen Schläfen und im sonst so lockigen Haar gewesen.
Die neuen Medien, vorrangig Smartphones und noch viel mehr Tablet-PCs stehen hier im Vordergrund. Dass der technologische Fortschritt in unserer Welt immer wichtiger wird, sollte jedem bereits klar geworden sein. Doch was passiert im Hintergrund? Eine mögliche Theorie wird in diesem Buch zugrunde gelegt und zeigt, was für ein Kampf tatsächlich entstehen kann. Nämlich einer, bei dem sogar über Leichen gegangen wird.
Zunächst ist es natürlich extrem erschreckend so etwas zu lesen und zu verstehen. Danach denkt man daran, dass es sich ja nur um eine Geschichte handelt. Dennoch lässt sie einen nicht in Ruhe und je mehr Gedanken man sich macht, desto mehr manifestiert sich der Gedanke, dass es vielleicht doch gar nicht so weit hergeholt ist. Wer weiß denn schon wie es intern in solchen Firmen aussieht, die den ganzen technischen Schnickschnack entwickeln und auf den Markt bringen? Wer kennt sich aus mit dem Druck, der auf diesen Leuten lastet? Niemand, der nicht selber involviert ist. Und die, die es sind, dürfen nicht darüber sprechen, daher bekommt die Allgemeinheit auch nichts mit. Daher lässt sich auch nicht mit Gewissheit sagen, dass der Autor sich das alles nur ausgedacht hat.
Richard Elliot beschreibt die Ereignisse aus der Ich-Person, wohl im Rahmen eines Verhörs. Aus der Einleitung geht hervor, dass er die Geschehnisse der letzten drei Tage darstellen soll, damit herausgefunden werden kann, was sich abgespielt hat. Das Buch ist somit in drei Teile gegliedert, wobei sich jeder mit einem Tag beschäftigt. Zuweilen wirkt dies etwas langatmig, da es keine einzelnen Kapitel gibt, die Rasanz der Geschichte jedoch lässt das schnell vergessen. Auch wenn man sich nicht so sehr mit der Technologie auskennt, fesselt einen das Buch und diese schier unglaubliche Geschichte. Die Spannung ist von Anfang an greifbar und man fragt sich sofort, was hinter den Mauern alles vorgefallen ist und ob es noch mehr Opfer geben wird. Je weiter man vordringt, desto unglaublicher wird das Ganze. Doch man sollte sich nicht beirren lassen und erst einmal bis zum Ende gelangen, um danach alle Eindrücke nochmal Revue passieren lassen zu können.
Ein wahrhaft spannendes und gelungenes Buch, das zu empfehlen sich auf jeden Fall lohnt. Und das nicht nur für Leser, die in der technologischen Welt zu Hause sind, sondern für jeden, der sich für spannende Unterhaltung interessiert.
Bewertung: ♥♥♥♥♥
Verlag: Feder & Schwert
ISBN13/EAN: 9783867621076
Erschienen: 19. September 2011
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